Status

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Status ist das Verhältnis der Spielenden zueinander. Die Person mit dem Hochstatus ist die Leitende Rolle. Im Umkehrschluss ist die Person mit dem Tiefstatus die begleitende Rolle. Der Status kann sich jedoch innerhalb eines Impuls verändern.

Grundlegender Status:

Der Begriff wird geprägt von Keith Johnstone in seinem Buch Improvisation und Theater. Hierbei beschreibt er das Verhältnis innerhalb von zwei Spieler*innen auf der Bühne, aber auch das Verhältnis zwischen zwei Charakteren. Bei einer Szene gespielt von zwei Personen wird es immer eine Machtverteilung geben, denn nichts anderes ist der Status. Das Wort Macht wirkt ersteinmal abschreckend, es hat eher etwas mit dem Auftreten zu tun. Johnstone unterscheidet zwischen zwei Arten: Hoch- und Tiefstatus.

Im Hochstatus ist man bestimmend und tritt selbstbewusst auf. Im sozialen Rahmen wäre das beispielsweise ein*e König*in. Der  Tiefstatus hingegen hält sich zurück und wirkt eher verunsichert. Das wäre beispielsweise ein*e Bettler*in.  Wenn sich innerhalb dieser Status ändert wippt das Machtgefälle. Das nennt man Statuswippe. Im Beispiel von Johnstone beginnt der Bettler den König zu beleidigen. Dadurch beginnt der König an zu weinen und wird ganz klein.

Wir können aus dem Beispiel ziehen, dass der Status ebenfalls angibt, wer die meisten Impulse bietet und wer die Handlung vorantreibt. Der Hochstatus reagiert mehr auf das Gesagte und gibt die Handlung in der Szene vor, indem Impulse entweder handlungsorientiert – sie werden also für die Handlung relevant gemacht – oder eigenschaftsorientiert angenommen werden. Mehr zum Thema Annehmen findest du hier.

Der Tiefstatus ist die begleitende Rolle. Die Angebote und das aktive kommt dieser Rolle. Die Person in diesem Status hat natürlich auch die Möglichkeit entsprechende Impulse zu bieten, hat aber nicht das letzte Wort darüber.

Differenzierung

In dem Beispiel von Johnstone haben wir mehrere Ebenen erkannt und in unseren Workshops herausgearbeitet. So kann also sich der Status in folgenden Grundlagen wiederfinden:

  • Sozial: Welche Stellung hat die Rolle in der Gesellschaft in welcher die Szene spielt?
  • Körper: Wie steht und bewegt sich der Charakter in der Szene?
  • Sprache: Wie spricht der Charakter? Wieviele Pausen nutzt die Rolle?
  • Mimik: Wie stark sind die Expressionen des Charakters?

All diese Aspekte werden innerhalb einer Szene immer wieder hin und her gegeben, sodass am eine Szene entsteht, in der der Status kippt. Sobald die Wippe eingebracht wird, kann es zum Konflikt kommen. Dabei ist es wichtig, diese Veränderung anzunehmen und auf die Spielpartner*in einzugehen.

 

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